
Veranstaltung vom 1. Oktober 2025, 19.30 Uhr, Gemeindesaal Obstgarten Stäfa:
Goethe trifft Finanzwelt
Ein Gespräch über Goethes Auseinandersetzung mit der Bedeutung der Geldschöpfung für den Aufbau von Unternehmen - und welche Schlüsse daraus für die Gegenwart gezogen werden können.
Referenten:
Moderation: Bernhard Schneider, Historiker, Germanist und Autor
Hans Christoph Binswanger, Geld und Magie: «Der Geist, den Faust begreift, ist Mephistopheles, und wenn in der Folge von Alchemie die Rede ist, ist es nicht die Alchemie des Weltgeistes oder des Erdgeistes, sondern die Alchemie des Mephistopheles. Dieser kann keine neue Materie schaffen; dies ist dem Weltgeist oder dem Erdgeist vorbehalten. Er kann nur etwas schaffen, das im Denken des Menschen seinen Ursprung hat und daher auch vom Menschen begriffen werden kann. Eine solche vom Menschen geschaffene ‘Materie’ aber ist – wie Goethe deutlich herausstellt – das Geld.»
Türöffnung 19.00 Uhr, mit persönlicher Begrüssung des Publikums durch Goethe und seinen Geist, dargestellt von Michael Schwyter
Aus dem Schlusswort von Josef Ackermann: „Irgendwo gilt halt immer: Es irrt der Mensch, solang er strebt.“
Aus dem Schlusswort von Mathias Binswanger: „Faust ist der Repräsentant des modernen Menschen.“
Die Einstiegsfrage, was Geld für ihn bedeute, beantwortete Mathias Binswanger so: „Mein Privileg ist, dass ich über genügend Geld verfüge, um mich nicht darum kümmern zu müssen. Deshalb konnte ich mich immer darum kümmern, dass ich Arbeiten nachgehe, die mich interessieren, statt auf den Lohn dafür achten zu müssen.“ Josef Ackermann fuhr an diesem Punkt fort auf der gesellschaftlichen Ebene: „Welche Rolle spielt das Geld für die Wirtschaft? Es gibt Geld als Zahlungsmittel, als Reserve, als Investition.“
Der Stäfner Gemeindepräsident, Christian Haltner, bedankt sich bei der Gesprächsrunde. Von rechts: Josef Ackermann, Bernhard Schneider und Mathias Binswanger.
Ab dem 24. Mai zeigt das Museum Sasso San Gottardo auf dem Dampfschiff Schiller der Schifffahrtsgesellschaft SGV eine Sonderausstellung. Im Fokus stehen dabei Goethes Reisen durch die Urschweiz und rund um den Vierwaldstättersee. Vor 250 Jahren war der Dichterfürst und Naturforscher zum ersten Mal auf dem See. Inspiriert vom Land am Gotthard befasste er sich mit der Tell-Sage, recherchierte über Land, Leute und die Sitten der Bergler.
Infos zu den Kursfahrten des DS Schiller finden Sie hier (Datum/Schiffsname auswählen): www.lakelucerne.ch/de/informationen/fahrplan-schiffseinsaetze/
1 Goethe lauscht der einleitenden Worte der Vizepräsidentin des Stiftungsrats Sasso San Gottardo, Ivana Sambo.
2 Der Urner Regierungsrat Georg Simmen mit Augenzwinkern: «Goethe hat sich quasi durch alle Urner Gasthäuser durchgeschlafen.“
3 Martin Bütikofer, Verwaltungsratspräsident von Luzern Tourismus, zu Tell: „Wenn eine Geschichte überzeugend erzählt wird, wird sie unvermittelt zur Realität.“
4 Damian Zingg, Leiter Sasso San Gottardo, in der Goethe-Ausstellung auf der Schiller.
5 Goethe erklärt einem Besucher spontan das Funktionieren der Dampfmaschine.
6 Goethe blickt begeistert auf den Vierwaldstättersee.
Mit Kurzführungen und Inputs zu Nature Writing, Sketching, Haiku & Willhelm Tell, mit Markus Kirchhofer, Susanne Dubs, Sophie Mauch
Zeit & Ort: Luzern ab 12.12 Uhr, via Flüelen, bis Luzern an 17.47 Uhr

Das Museum Sasso San Gottardo befindet sich tief im Innern des Schweizer Urgebirges, in den legendären Stollen und Kavernen der einst streng geheimen Gotthardfestung. Im Ausstellungs-Bereich der weitläufi gen Anlage stehen Goethes dreimalige Gotthardreisen im Zentrum: Reiseberichte, Impressionen, Inspirationen. Passend zur Lage mitten in Goethes «Urgestein Granit» wird auch dessen Leidenschaft für Geologie, Mineralogie und Bergbau thematisiert. In Goethes umfangreicher Gesteins- und Mineraliensammlung fi nden sich gegen 200 Proben aus dem Gotthardgebiet, die er teilweise von der Köchin im Gotthard Hospiz erwarb. Sie kannte sich mit Mineralien aus und wusste, welche Stufen bei damaligen Bildungsreisenden gefragt waren.
Auf dem Rundgang zur Goethe-Ausstellung stechen Ereignisse und Persönlichkeiten ins Auge, die im Laufe der Zeit den Mythos Gotthard geprägt haben. Goethe wird dort mit einem Selfi estick abgebildet – Symbol für den ersten Gotthard-Influencer überhaupt. Das Begleitbuch zur Ausstellung: Goethe am Gotthard, Verlag Gisler 1843 AG, Altdorf ISBN 978-3-906932-34-7, 19.50 CHF, Erhältlich im Buchhandel und im Museumsshop.



Goethe hat sich im Jahr 1797 während rund eines Monats in Stäfa aufgehalten. Doch es war nicht dieser Besuch, durch den die Stäfner Drogistin Martha Schärer-Koch auf Goethe aufmerksam geworden ist. Am Anfang ihrer fast lebenslangen Goethe-Leidenschaft stand ein buntes Heftchen, das sich die junge Frau Ende der 1920er-Jahre an einem Bahnhofskiosk gekauft hatte. In ihm waren Briefe der Frau Rat Goethe, also der Mutter des Dichters, enthalten. Diese haben bei ihr einen grossen Eindruck hinterlassen. Über die Mutter kam sie auf den Sohn und bald fi ng Martha Schärer-Koch damit an, Bücher von und über Goethe zu sammeln. Entstanden ist eine kleine Bibliothek, deren Auswahl davon Zeugnis ablegt, was eine Frau vom Zürichsee, die nicht aus dem Bildungsbürgertum stammte, am Dichter aus Weimar und seinen Gedanken faszinierte. Die Lesegesellschaft Stäfa hat die ihr vermachte Bibliothek nun im Gasthof «Alte Krone», wo Goethe vor mittlerweile 226 Jahren abgestiegen war, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zusätzlich ist dort eine kleine Ausstellung zu Goethe in Stäfa und Martha Schärer-Koch zu sehen. Interessierte können die Präsenzbibliothek und die Ausstellungsstücke nach Vorankündigung während den Öffnungszeiten des Gasthofes besuchen.
> Weitere Informationen auf der Website der Lesegesellschaft Stäfa
Mit seinen Reisen durch die Schweiz war Goethe einer der frühesten Touristen in unserem Land – und die Zürichsee-Region gehörte zu seinen liebsten Gegenden. Eine Publikation in zwei Bänden macht Goethes Erlebnisse nun leicht zugänglich. Band I enthält Berichte von ihm selbst, seinen Mitreisenden und Korrespondentinnen. Reichhaltig illustriert und mit hilfreichen Kommentaren versehen, ist es ein Werk zum Stöbern und Geniessen. Band II bringt dazu die praktische Umsetzung: Auf 25 Touren können Wanderlustige die Spuren Goethes in der Schweiz auf eigenen Füssen erkunden. Auch Stäfa, wo sich Goethe im Jahr 1797 mehrere Wochen aufhielt, hat eine eigene Rundwanderung erhalten. Bereits wurde ein Nachdruck der erfolgreichen Publikation nötig.
Mehr zu Goethes Schweizer Reisen finden Sie hier >>

Die Festrede von Michael Böhler zu Goethe in Stäfa vom 2. Juli 2022 ist nun auch gedruckt erhältlich: Hätte Goethe in Stäfa den besseren Tell geschrieben?
Goethe hätte mit Sicherheit einen ganz anderen Tell geschrieben als sein Freund Schiller, stellt der Germanist Michael Böhler fest, und fragt sich, wie dieser nie realisierte Goethe-Tell in Hexametern wohl ausgesehen hätte.
Als Historiker nähert sich Bernhard Schneider Goethe von einer anderen Seite an unter dem Titel: «Aegidius Tschudi und Goethes literarische Verarbeitung der Fabel von Wilhelm Tell» Schneider untersucht Goethes Auseinasndersetzung mit den politischen und sozialen Verhältnissen zur Zeit des Stäfner Handels sowie mit dem Politiker Aegidius Tschudi, der als eidgenössischer Landvogt im habsburgischen Baden die Figur des Landvogts Gessler geschaffen hatte.
Die 64-seitige Broschüre im Format A5 ist seit der Buchvernissage in Stäfa vom 24. Juni 2023 für 30 CHF erhältlich im Buchhandel, auf Lager in der Buchhandlung Bellini in Stäfa und in der Buchhandlung Scheidegger in Affoltern a.A. ISBN 978-3- 906068-13-8.

Im Museum Sasso San Gottardo auf dem Gotthardpass befindet sich seit 2022 die landesweit einzige Dauerausstellung über Goethe in der Schweiz.
Am 24. August 2024 hat die Botschaftsrätin der Deutschen Botschaft in Bern, Frau Gabriele Boner, in Hospental den von Sasso San Gottardo lancierten Themenweg «Mit Goethe am Gotthard» feierlich eröffnet.
Die Wissensvermittlung erfolgt auf diesem App-basierten Themenweg über das Handy der Kulturwandernden. Infotafeln an den Weg-Einstiegspunkten bei der Tourist Info Andermatt, der Kapelle St. Karl in Hospental und vor dem Eingang zum Sasso San Gottardo auf dem Gotthardpass führen in die Thematik ein.
Zu Fuss unterwegs auf Goethes Spuren am Gotthard lässt sich die Gotthardregion auf historischen Pfaden völlig neu entdecken.
Die Realisierung des Themenwegs ermöglicht haben: Dätwyler Stiftung, Swisslos Kanton Uri, Andermatt Tourismus, Gemeinde Andermatt, Gemeinde Hospental, Museum Sasso San Gottardo.
Hier finden Sie den QR-Code zum Herunterladen der Themenweg-App. Sie ist über die App Actionbound abspielbar, die Sie bei Google Play oder im App Store herunterladen können:
